Seit 30 Jahren beschäftige ich mich mit dem Thema Atemtherapie. Die Aufforderung dazu kam durch ein Wort, das ich hörte, während ich auf einer ruhigen Straße nachhause ging. Das Wort kam “aus heiterem Himmel”, aber ich hörte es und wußte, dass es eine Bedeutung für mich hatte. Welche das war, sollte sich erst Monate später zeigen.
Das war 1992, der Zeitpunkt als ich mich entschied, einen neuen Weg einzuschlagen. Im Oktober 1992 begann ich bei Ilse Middendorf am “Institut für den Erfahrbaren Atem” die Ausbildung zur Atemtherapeutin. Was das bedeutete, davon hatte ich zu diesem Zeitpunkt eine eher vage Vorstellung. Bis dahin waren Sprache, Denken, Schreiben, Wörter und ihre Bedeutung mein hauptsächlicher Arbeitsalltag gewesen.
Mit Haltung, Aufrichtung, Atem und Bewegung oder Stimme – alles Fächer des Ausbildungscurriculum – hatte ich bis dahin nie Probleme gehabt. Alles war selbstverständlich da und in meinem Lebensalltag eher “kein Thema”. Das änderte sich nun, es war spannend, fremd, mitunter auch mühsam. Eine Entwicklung nach innen, in den Körper hinein und auf genauere bewußtere Weise auch aus ihm heraus zu gehen, war die Aufgabe. Der Atem diente als Wegweiser, war die Meßlatte und auf subtile Weise führende Kraft!